Engagiert für Kultur

Bürgerschaftliches Engagement im Kulturbereich

Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt e. V.

Museumsvereine, Kreativgruppen, Heimatstuben, Chöre, Lese­zirkel sind Beispiele für Mitmachorte. Hier finden sich Menschen mit ähnlichen Interessen zusammen und bereichern mit ihren Ideen, mit ihrem Engagement die kulturellen Angebote in Städten und Gemeinden.

Dabei kommt es darauf an, dass die Interessierten von den Mitmachmöglichkeiten wissen. Die lokalen Freiwilligenagenturen oder Engagement-Zentren bieten hierfür eine gute Übersicht. Vereine können sich präsentieren und Angebote zum Mit­machen veröffentlichen. Interessierte können entsprechend ihrer Interessen und zeitlichen Ressourcen entscheiden, wo und wie sie sich einbringen wollen.

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Sachsen-Anhalt e. V. setzt sich dafür ein, dass diese Form der Beratung, Unterstützung und Vermittlung von Engagierten und Organisationen gut und zeitgemäß erfolgt.
Projektbezogenes, zeitlich begrenztes Engagement liegt im Trend. Auch sind lose Netzwerke gefragter als feste Mitgliedschaften. Hierauf stellen sich die Vereine ein und bieten beispielsweise über Schulkooperationen oder Kurzzeitengagements neue Mitmachangebote.

Der Freiwilligentag, ein Mitmachtag zum Kennenlernen der Vereine in der Region, ist eine Aktion, die die LAGFA-Mitglieder gemeinsam mit den Vereinen vor Ort umsetzen. Hier können sich Interessierte unverbindlich einbringen und Gemeinschaft erleben. Wenn sich die Begeisterung überträgt, werden so neue Mitmachende oder Mitglieder gewonnen.

In regionalen Vereinsforen, die durch die LAGFA-Mitglieder initiiert werden, können sich insbesondere ehrenamtliche Vorstände austauschen, vernetzen und voneinander lernen. Die Teilnehmenden diskutieren zum Vereinsrecht, lernen soziale Medien für die Mitgliederbindung zu nutzen oder informieren sich zur Planung von Festen und Aktionen. Durch das gemeinsame Miteinander ergeben sich oft neue Kooperationen. So wird ein Jugendclub zum neuen Ausstellungsort, ein Stadtpark wird mit Actionbound erkundbar oder die Landfrauen gestalten Dankeschönpräsente für engagierte Feuerwehrleute. Wenn sich im gemeinsamen Tun neue Ideen ergeben oder neue Bedarfe sichtbar werden, dann können die Aktiven gemeinsam mit den LAGFA-Mitgliedern, Projekte entwickeln und die Umsetzung der Ideen voranbringen.

Die ehrenamtlichen Kulturpatenschaften sind eine Möglichkeit, jungen Menschen Kultur erlebbar zu vermitteln. Ehrenamtliche fungieren motivierend und impulsgebend. Gemeinsam entdecken sie die kulturelle Vielfalt vor Ort. Dabei ist das Denkmal im Schlosspark ebenso Ziel wie die Ausstellung im Heimatmuseum, die Lesung in der Bibliothek oder der Theaterbesuch. Dieses Angebot gibt es nicht nur für junge Menschen. Als ehrenamtliche Kulturbegleiter*innen können Interessierte jeden Alters die kulturellen Angebote gemeinsam erleben. Anschließend können sie das Gehörte, das Gesehene und das Empfundene bereden.
Weitere Beispiele zu Mitmachmöglichkeiten für Menschen mit kulturellen Interessen oder kreativen Begabungen sind auf dem Engagementportal des Landes zu finden. Hier wird unter anderem über den Freiwilligendienst informiert, den verschiedenste Kunst- und Kulturvereine sowie soziokulturelle Zentren nutzen, um das kulturelle Leben vor Ort zu stärken.

Kontakt:

Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen
Sachsen-Anhalt e. V.
Geschäftsführer: Uwe Lummitsch
Anschrift: Rathausstraße 13 | 06108 Halle (Saale)
Telefon: 0345 22604440
info@lagfa-lsa.de | www.engagiert.sachsen-anhalt.de

Interview mit Gudrun Walinda, Kulturpatin in Stendal

Frau Walinda, was gehört für Sie alles zur Kultur?

Kultur ist für mich sehr viel. Es zählen nicht nur Museen und Denkmäler dazu, sondern auch gemeinsames Essen, Spazierengehen und Zuhören. Im weitesten Sinne alles, was der Mensch geschaffen und gestaltet hat, was man betrachten und worüber man sich verständigen kann.

Was vermitteln Sie als Patin im Kulturbereich?

Ich nehme mir immer in Absprache mit meinem Kulturpatenkind ein Objekt vor. Das kann eine Glockenführung, Drachenbau, ein Zirkusbesuch oder auch eine Tiergartenführung sein. Ich bereite mich dann darauf vor und vermittle ihm die Daten und Fakten oder auch die Bedenken. Die gemeinsame Zeit und auch die Pausen werden jedes Mal besprochen.

Warum halten Sie das Engagement im Kulturbereich für wichtig?

Mir liegt es am Herzen, Kindern die Schwellenangst vor Kulturstätten zu nehmen und ihnen die Entscheidung zu erleichtern, überhaupt eine kulturelle Einrichtung zu besuchen – auch wenn die Eltern dort nicht hingehen. Dabei ist es völlig egal, ob es eine Kirche, Vorträge, Kino oder das Theater ist. Ich möchte den Kindern zeigen, dass man dort Neues erfährt, Zusammenhänge besser versteht, mit Gleichgesinnten Spaß hat und eventuell auch Mutti und Vati mitreißen kann.