Landesmusikrat Sachsen-Anhalt e. V.
Der Verband
Für das Land Sachsen-Anhalt wird nunmehr auch vonseiten der Politik offen die Zielstellung »Musikland« ausgegeben: Das Ergebnis kann ein Bundesland im Herzen Deutschlands sein, das sich aus dem Wissen und der Pflege seiner besonderen Musikgeschichte eine Zukunft gibt. Musik wird als Kraft erkannt, Kultur zu wahren, zu schaffen und zum Image eines Landes zu werden.
Das ist in Vielem Sache der ehrenamtlich geführten Vereine und Verbände, sei es des Gesangsvereins oder des veranstaltenden Fördervereins. Ihnen allen ist gleich, dass hier Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für unser Kulturleben übernehmen und es gilt, ihnen Schutz und Hilfe angedeihen zu lassen.
Denn immer wieder kommt Verunsicherung auf, weil neue Gesetze wie das Bundesdatenschutzgesetz eingeführt oder anderes wie die Abgabenordnung der GEMA geändert werden. Immer gilt es, durch Handreichungen die ehrenamtlich Tätigen zu schützen und zu leiten, damit sie nicht in die Falle tappen.
Der Landesmusikrat Sachsen-Anhalt e. V. steht in vielfältiger Weise für seine Mitglieder und darüber hinaus alle, die sich der Musik und ihrer Fortentwicklung verschrieben haben, ein. Sei es die Hilfe in der Projektplanung, die Beratung für die Gestaltung des Vereinslebens bis hin die Mediation von Interessenvertretungen – suchen Sie den Kontakt!
Kontakt
Landesmusikrat Sachsen-Anhalt e. V.
Geschäftsführer: Claus Dietmar George
Anschrift: Große Klausstraße 12 | 06108 Halle (Saale)
Telefon: 0345 6789980
info@lmr-san.de | http://lmr-san.de/
Das Jugendmusikfest Sachsen-Anhalt – eine besondere Sache
Die Kirche im Dorf lassen. Eine Redensart, die für viele Bürgerinnen und Bürger in Sachsen-Anhalts Dörfern zur wörtlich genommenen Aufgabe geworden ist. Auch wenn die Christen selbst rar geworden sind, werden die steingewordenen Orte mit oftmals besonderer regionaler Geschichte und bemerkenswerter Ausstattung immer mehr als kulturelles Zentrum erkannt. Sie sind der authentische Ort, der die Mitte bildet und Fördervereine haben sich der Aufgabe angenommen, sie über ihre liturgische Funktion hinaus mit Leben zu füllen.
Als der Landesmusikrat 1995 begann, seine Talenteförderung neu zu strukturieren, konnte er bereits auf die Erfahrungen eines landesweiten Musikfestes, in dem die Breitenmusik einen besonderen Förderschwerpunkt eingenommen hatte, zurückgreifen. Mit dem Konzept des »Jugendmusikfests Sachsen-Anhalt« bot sich nun die Chance, das Profil zu schärfen und bestimmte Fäden zusammenzuknüpfen.
Ist auf der einen Seite das Bedürfnis groß, auch im entlegensten Winkel an der Kultur teilhaben zu wollen, gibt es auf der anderen Seite eine Verpflichtung, die musizierende Jugend zu fördern. Jedes Jahr entsendet das Land mehr als 70 Kinder und Jugendliche zum Bundeswettbewerb »Jugend musiziert«, von denen die meisten als Preisträger ausgezeichnet zurückkehren. Ihnen gilt es Erfahrungen auf ihrem möglichen Weg zum Beruf Musikerin oder Musiker, Sängerin oder Sänger zu vermitteln. Die beste Form, das zu verwirklichen, ist ihnen Konzerte zu vermitteln.
Demokratie lebt vor allem von der Mitwirkung genauso wie von der Anerkennung. Über das Jugendmusikfest ist beides möglich: Die Fördervereine wirken als Kooperationspartner und Gastgeber der Konzertreihe »In capella« und genießen darin die Anerkennung nicht nur des Veranstalters, des Landesmusikrates, sondern vor allem der jungen Künstler. Die Aufmerksamkeit und Herzlichkeit, die ihnen vor Ort entgegengebracht wird, entschädigt über alle Maßen für die vielen Proben und Übestunden, das Repertoire zu erarbeiten und zur Konzertreife zu führen. Auf der anderen Seite lernen die Jugendlichen Bühnen kennen, die außerhalb sonst üblicher Konzerttätigkeit liegen und genießen den Applaus eines Publikums, das sie mit höchstem Anspruch verwöhnen dürfen und das ein Interesse daran hat, Begleiter des Lebenswegs dieser heranwachsenden Künstlergeneration zu sein: Eine klassische Win-win-Situation.
Kultur ist die einende Form des Miteinanders, in der über das Kunstwerk selbst gern gestritten werden darf. Dem Landesmusikrat Sachsen-Anhalt e. V. ist mit dem Jugendmusikfest eine Plattform gelungen, in der vor allem im ländlichen Raum über die »In capella«-Konzerte Kulturangebote entstanden sind, die darauf setzen, die Region, den Ort mit seinen gestaltenden Kräften einzubeziehen. »Kultur ist nicht die Kirsche auf der Sahnetorte«, führte zur Eröffnung des Jugendmusikfests der Vorstandsvorsitzende der ÖSA, Peter Ahlgrim, in seinem Grußwort zur Eröffnung aus, »sondern der Humus, aus dem unsere Gesellschaft erwächst.«